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Tiere und Natur brauchen im Winter Ruhe

Der Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI) informiertHarry Neumann Eichhörnchen DSC0065 VERG
 
Mit dem kalendarischen Winteranfang und der damit verbundenen Winter-Sonnenwende beginnt in der Natur eine Phase der Ruhe. Darauf weist der Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI) hin. Da mittlerweile die letzten Blätter gefallen, viele Früchte verzehrt und Beutetiere für Insekten- oder fleischfressende Arten rar sind, heißt es für die

Tiere ausharren um damit möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Daher sollten sich Wanderer und Spaziergänger an Wege halten. Auch das Schlittschuhfahren auf kleinen zugefrorenen Flachgewässern kann die Fischfauna erheblich schädigen.

Nicht zugefrorene Seen und Fließgewässer können für gründelnde und tauchende Arten noch ein gutes Überleben ermöglichen. So finden sich oft größere Rastbestände von Tauchenten dort, wo unter Wasser noch ausreichend Muscheln und Schnecken vorhanden sind. Friert das Gewässer im Mittelgebirge einmal zu, dann verlagert sich das Rastgeschehen oft in mildere Tieflandlagen, wie z.B. in die Niederrheinische Bucht.

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Fliegende Höckerschwäne am Dreifelder Weiher (Fotos: Harry Neumann/NI)

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Höckerschwäne auf dem zugefrorenen Brinkenweiher

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Meisen und Buntspecht an Fettblock im Garten

Harry Neumann Eichhörnchen DSC0065 VERG
Eichhörnchen im Winter

Viele Menschen fragen sich, wie sie der hier verbleibenden Tierwelt helfen können. Dazu gibt Dipl. Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI, folgende Tipps:

Die jetzt noch hier zu beobachtenden Arten sind an die Jahreszeit angepasst. Sie brauchen im Grunde genommen keine Fütterungen. Winterbedingte Verluste werden in der Natur durch den Vorteil, nicht abwandern zu müssen und dadurch schneller die Reviere neu besetzen zu können, ausgeglichen.

Im Siedlungsbereich ist für vergleichsweise wenige Vogelarten dank der zahlreichen Futterstellen der Tisch noch reich gedeckt. Auch unter dem Aspekt der Naturbeobachtung und der Freude an Tieren, die in unsere Gärten kommen, ist das eine schöne Sache.
Allerdings sind einige Grundsätze zu beachten, damit bei der Fütterung die Tiere keinen Schaden leiden oder sogar zu Tode kommen.

Wo Vögel zusammenkommen, besteht immer eine hohe Infektionsgefahr. Das traditionelle Vogelhäuschen sollte deshalb durch moderne Fütterungsstellen ersetzt werden, bei denen es ausgeschlossen ist, dass das Futter verkotet wird. Sollte das nicht ganz gelingen und sich auch alte Futterreste ansammeln, ist es wichtig, das Futterhaus häufiger zu reinigen.

Salzhaltige Speisereste sollten immer vermieden werden, auch, weil Vögel bei Frost nicht ausreichend Trinkwasser finden. Bei der Lage der Futterstelle kann eine Einsicht bietende offene Lage für die Vögel Sicherheit vor anschleichenden Beutegreifern wie Katzen bieten.

In Lagen mit längerer Schneebedeckung hilft es z.B. der Schleiereule, wenn in Stallungen noch Einflugmöglichkeiten bestehen. So könnten ihr noch Jagdmöglichkeiten auf Mäuse geboten werden.

Die optimale Winterhilfe beginnt aber im heimischen Garten schon wesentlich früher, so Biologe Immo Vollmer, z.B. durch das Anpflanzen verschiedener Beeren tragende Sträucher, dem Erhalt von „wilden Ecken“ mit Wildstauden, die auch über Winter verbleiben, größere Laub- und Reisighaufen, die für Igel, Spitzmaus und vielen Kleintiere ideale Überwinterungsräume sind.

„Für die ohnehin stark in der Nahrungsverfügbarkeit eingeschränkte Feldflur wünschen wir uns einen höheren Anteil an Brachflächen, breite Säume und Hecken sowie eine höhere Anzahl an Felder, die als Stoppeläcker durch den Winter gehen“, so Immo Vollmer von der NI.