Skip to main content

Einladung zum traditionellen Dreikönigstreffen am Vierherrenstein

Vergeltungsschluck und Gerichtverhandlung wegen Brandstiftung Vierherrenstein Schauspiel 2018.1 v2

Am kommenden Sonntag, den 8. Januar 2023 um 14 Uhr treffen sich die Schultheise der angrenzenden Gemeinden Lochum, Linden, Wölferlingen und Rotenhain und laden zum Vierherrenstein. Sie werden den traditionellen Vergeltungsschluck aus dem Trinkhorn nehmen und so auf ein weiteres Jahr in friedvoller Nachbarschaft anstoßen. Darüber hinaus wird hiermit alsdann bekanntgegeben, dass am Vierherrenstein Gericht

gehalten wird, um bekanntgewordenen Frevel und Verfehlungen zu sühnen. Dieser Brauch wurde 2009 am „Vierherrenstein“ wiederbelebt.

Vierherrenstein Schauspiel 2018.1 v2

Das gemeine Volk ist gerne gesehen, um dem Spektakulum den würdigen Rahmen zu verleihen.

Für Kurzweil und das leibliche Wohl sorgen in diesem Jahr Mägde und Knechte aus Lochum. Es kann gerne gewandet erschienen werden.
Wer zu Fuß zur Veranstaltung gehen möchte, der kann sich am Treffpunkt in Rotenhain einfinden: 12.45 Uhr am Parkplatz vor dem Gäste- und Wandertreff.

Die diesjährige Geschichte:

Diesmal wird eine historische Brandstiftung verhandelt. So wurde am frühen Morgen des 24. Oktober des Jahres 1926 das Dorf Wölferlingen durch den Ausruf „Feuer!“ aufgeschreckt. Frau Schneider, die gegenüber der Dorfschule wohnte, bemerkte am Hause von E. G. Sanner, in dem ein E. Kober aus Hardt eine Kolonialwarenhandlung betrieb, einen Brand. Als die Nachbarn in das Haus eindrangen, bemerkten sie einen starken Petroleumgeruch. Es war niemand anzutreffen. Offensichtlich waren E. Kober und seine Familie nicht vor Ort. Zum Glück hatte das Feuer erst geringen Umfang angenommen und konnte somit rasch gelöscht werden. Bei näherer Untersuchung zeige sich, dass Brandstiftung vorlag.

Der Boden, auf dem eine Zündschnur lag, war mit Petroleum beschüttet. Schließlich wurden auch in anderen Zimmern Zündschnüre entdeckt. Dem glücklichen Zufall, dass der Feuer gleich entdeckt und gelöscht werden konnte, ist es zu verdanken, dass nicht weitere Häuser den Flammen zum Opfer fielen. Noch am selben Tag war das Gericht aus Rotenhain vor Ort, um den Tatbestand aufzunehmen und zu ermitteln. Schnell fiel der Verdacht auf E. Kober. Wie sich herausstellte, stand dieser in in sehr schlechten Vermögensverhältnissen, war aber hochversichert. Zur Verhaftung konnte das Gericht aber noch nicht schreiten.

Kaum hatte sich die Lage ein wenig beruhigt, da gab es erneut einen Hilferuf: „Feuer!“. Es brannte erneut im gleichen Haus und wieder handelte es sich um Brandstiftung. Der Verdacht gegen E. Kober verstärkte sich und wenige Tage später wurde er verhaftet. Wie die Aufzeichnungen aus diesem Jahr belegen, wurde ein Helfershelfer aus Wölferlingen vermutet. Somit ging man davon aus, dass mit weiteren Brandstiftungen zu rechnen sei. Demzufolge wurde eine Brandwache eingerichtet. Dieser Fall aus dem Jahr 1926 wird an kommenden Sonntag in Szene gesetzt. Die Besucher dürfen sich auf ein sehenswertes Spektakel freuen.