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Die Stadt Hachenburg unter die Lupe genommen

Studierende erstellten im Auftrag der Caritas eine Sozialraumanalyse2021 03 Die Stadt Hachenburg unter die Lupe genommen

Welche Stärken und Schwächen hat der Sozialraum Hachenburg für Bürgerinnen und Bürger ab 55 Jahren? Dieser Frage sind in den vergangenen rund zwölf Monaten drei Studierende der Hochschule Koblenz im Rahmen ihrer Bachelorarbeit nachgegangen. Im Auftrag des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn und unter wissenschaftlicher Begleitung ihres Professors Dr. Steffen Kroehnert führten

Nicole Hemicker, Fabian Weber und Christoph Zepp in der Löwenstadt eine Sozialraumanalyse durch. Jetzt wurde das Projekt, das von Stadtbürgermeister Stefan Leukel sowie der katholischen Pfarrei Hachenburg unterstützt wurde, abgeschlossen und die Ergebnisse präsentiert.

„Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnte bisher leider keine öffentliche Vorstellung der Sozialraumanalyse erfolgen. Stattdessen wurden die Kooperationspartner im Rahmen einer Videokonferenz über die Erstellung, Ergebnisse und Handlungsempfehlungen informiert“, sagt Rainer Lehmler, Referent für Gemeindecaritas beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn. Die Corona-Situation machte den drei Studierenden die Arbeit nicht immer einfach, insbesondere natürlich beim direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern, der bei der Erstellung einer solchen Analyse wichtig ist. „Trotz aller Einschränkungen wurden dennoch tolle Ergebnisse erbracht“, lobt Lehnmler.

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Aufgrund der Corona-Situation konnten die Abschlussgespräche der Beteiligten nicht persönlich stattfinden. Via Zoom-Konferenz informierten sich Rainer Lehmler (rechts Mitte, Referent für Gemeindecaritas) und Anja Kohlhaas (rechts oben, Leiterin Altenzentrum Haus Helena) vom Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn bei den drei Studierenden der Hochschule Koblenz Nicole Hemicker, Fabian Weber und Christoph Zepp sowie Professor Dr. Steffen Kroehnert (unten Mitte) über die Ergebnisse der Sozialraumanalyse. - Foto: Caritas

Ziel der Untersuchung war es insbesondere, Stärken und Schwächen des Sozialraumes für Bürgerinnen und Bürger ab 55 Jahren zu beleuchten und Handlungsoptionen herauszuarbeiten, wie ein Quartiersmanagement zum einen zur Erhöhung der Lebensqualität für diese Zielgruppe und zum anderen zu einem solidarischen generationsübergreifenden Miteinander in der Stadt beitragen kann. Daten sammelten Nicole Hemicker, Fabian Weber und Christoph Zepp unter anderem in Form von Umfragen, sogenannten Bürgermeetings und Stadterkundungen. Auch eine Fotoaktion, bei der die Hachenburger aufgerufen waren, Fotos ihrer Lieblingsplätze zu machen, sowie die vorangegangenen BarCamps der Stadt lieferten interessante Erkenntnisse, die berücksichtigt wurden.
Das Ergebnis der Analyse unterstreicht, dass Hachenburg bereits viele attraktive Angebote und Möglichkeiten für sämtliche Generationen bietet, so beispielsweise die Familienzentren oder die vielfältigen Kulturveranstaltungen für Jung und Alt. Gleichzeitig zeigt die Analyse jedoch auf, dass noch viele ausbaufähige Potentiale in der Stadt vorhanden sind. Dazu zählen unter anderem eine stärkere Vernetzung sozialer Angebote sowie eine Verbesserung der generationsgerechten Infrastruktur (Stichwort Barrierefreiheit). Wichtig sei überdies die Stärkung des Ehrenamtes, die Ausweitung zusätzlicher wohnortnaher Beratungs- und Hilfsangebote und die Etablierung einer „sozialen Marke“ Hachenburg, heißt es in der Arbeit der Studierenden.

Auf Basis dieser umfangreichen Arbeit beabsichtigt nun der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn, in Abstimmung mit den Kooperationspartnern, einen Antrag beim Deutschen Hilfswerk auf finanzielle Förderung im Bereich generationsübergreifender Quartiersentwicklung zu stellen, um die Einstellung eines Quartiersmanagers zu ermöglichen. „Als Grundlage dafür dient uns die detaillierte Sozialraumanalyse“, erläutert Rainer Lehmler. Künftig – so das Ziel der Verantwortlichen - soll dieser Quartiersmanager vom Caritas-Altenzentrum Haus Helena ausgehend tätig werden. „So könnte unsere Einrichtung als generationsübergreifender Begegnungsort und Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger eine zentrale Rolle spielen“, blickt Anja Kohlhaas, Leiterin des Hachenburger Altenzentrums, optimistisch in die Zukunft.