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Notstromversorgung der Feuerwehrgerätehäuser

Die VG Westerburg möchte sich für Großschadenslagen rüstenWbg. VG Feuerwache 09 2021.1 v2

Im vergangenen Jahr war in der Verbandsgemeinde Westerburg im Februar und auch im Juni die Stromversorgung für einen längeren Zeitraum ausgefallen. Damit in naher Zukunft die Feuerwehrgerätehäuser mit Notstrom versorgt sind, stimmte der Verbandsgemeinderat Westerburg in seiner jüngsten Sitzung, die am Dienstag, den 21. September in der Stadthalle Westerburg stattfand, einstimmig einem entsprechenden

Konzept zu. „Wir müssen uns für Großschadenslagen rüsten“, hob VG-Bürgermeister Markus Hof in seiner Ansprache hervor. „Die Feuerwehrgerätehäuser sind die einzigen Punkte, wo Notrufe abgesetzt werden können“, gab Hof zu bedenken und ergänzte: „Wir möchten die optimale Lösung anstreben, denn unsere Feuerwehren sind alle wichtig“.

Wehrleiter Peter Baumann erläuterte in seinem Vortrag die Notwendigkeit dieser Investition, deren Gesamtsumme voraussichtlich rund 600.000 Euro beträgt. Hierbei handele es sich um eine grobe Kostenschätzung für den Haushaltsplan. „Das deutsche Stromnetz zählt zu den sichersten in Europa. Stromausfälle sind meist von kurzer Dauer und werden schnell behoben“, so Baumann. Dennoch war es im Jahr 2020 zu zwei Vorfällen gekommen, welche für einen längeren Stromausfall gesorgt hatten. „Unwetter, Unfälle oder Anschläge könnten für den Ausfall von Telefonen, Handynetz, Internet, Heizung, Beatmungsgeräten, Melkmaschinen und vielem mehr sorgen“, führte er aus. Auch an die Bewohner der Alten- und Pflegeheime in der Region müsse gedacht werden. „Bei Stromausfällen, die länger als 30 Minuten andauern, sind sämtliche Feuerwehrgerätehäuser im Einsatzgebiet - auch ohne Alarmierung – mit mindestens zwei Wehrleuten im Fahrzeug zu besetzen, um als Anlaufstelle für die Bevölkerung und als Notrufstelle zur Leitstelle zu fungieren“, erläuterte Baumann. „Dies ist über Stunden im Winter niemandem zuzumuten“, gab der Wehrleiter zu bedenken und ergänzte: „Es muss eine Möglichkeit für einen warmen, beleuchteten Aufenthalt geben, eventuell auch für Bürger in Not“.

Wbg. VG Feuerwache 09 2021.1 v2

In naher Zukunft sollen die Feuerwehrgerätehäuser in der Verbandsgemeinde Westerburg mit Notstrom versorgt werden. In der Feuerwache Westerburg ist bereits ein fest eingebauter Notstromgenerator vorhanden.

Um die Gerätehäuser mit Strom zu versorgen, müsse in den jeweiligen Gebäuden die Hausinstallation, insbesondere die Unterverteilung überprüft und angepasst werden.
Die geplante Anschaffung bedeute darüber hinaus auch eine Aufwertung für die Feuerwehren, denn die Stromerzeuger könnten im „Normalbetrieb“ auch im Einsatzgeschehen verwendet werden. Betriebsmittel wie Tauchpumpen, Wassersauger, Beleuchtungssätze usw. seien vielerorts schon vorhanden, informierte der Wehrleiter weiter. In seinem rund 40-seitigen Konzept hatte er die Feuerwehrgerätehäuser der VG Westerburg aufgelistet und entsprechend ihrer Nutzung gegliedert. Je nach Energiebedarf gibt es drei Varianten. Für die Einspeisung in ein Gerätehaus einer Ortsfeuerwehr ohne sonstige Nutzung schlägt er einen tragbaren Stromerzeuger (13kVA) vor. Bei Gerätehäusern, die ans Dorfgemeinschaftshaus, die Schule, den Kindergarten oder dergleichen angeschlossen sind, könne man zudem in Absprache mit den Ortsgemeinden die etwaige Umsetzung von größeren Lösungen prüfen, so die Idee des Wehrleiters.

Einen größeren Stromerzeuger mit 50 kVA habe er für die Stützpunktwehren Langenhahn und Höhn eingeplant. Diese beiden Wehren haben erweiterte Aufgaben wie Feuerwehreinsatzzentrale, Atemschutzwerkstatt, Gerätewerkstatt usw. Die tragbaren Geräte wären dann auch für größere Einsätze nutzbar. In der Feuerwache Westerburg ist bereits ein fest eingebauter Notstromgenerator vorhanden. Dieser müsse überholt und angepasst werden. Letztendlich müssen über diese Fremdeinspeisung des Stroms die für den Betrieb des Gebäudes erforderlichen Einrichtungen betrieben werden können. Dazu gehören neben der Beleuchtung zumindest teilweise auch Heizung, Telefon sowie Informations- und Kommunikationstechnik.

„Die flächendeckende Notstromversorgung in den Feuerwehrgerätehäusern der VG wird mit hohen Kosten verbunden sein. Daher wird eine stufenweise Errichtung der Notstromversorgung eine sinnvolle Lösung sein, um die Kosten auf einen größeren Zeitraum zu verteilen“, erklärte der Wehrleiter. Angedacht sei, die Umsetzung auf fünf Jahre zu verteilen, so dass jährlich rund 150.000 Euro in das Vorhaben fließen werden. Das Vorhaben soll in den Haushalt 2022 eingeplant werden.

Wie Baumann abschließend deutlich machte, nimmt die Arbeit des Wehrleiters und seines Stellvertreters immer mehr zu. Die durchschnittliche Arbeit in diesem Ehrenamt betrage rund zwei Stunden täglich. Hinzu kommt die Zeit für die Einsätze. Aus diesem Grund sei die Wahl eines zweiten Stellvertretenden Wehrleiter angedacht.

Schulsozialarbeit
Auf Antrag der SPD-Fraktion hatten Diplom Psychologe Frank Müller und seine Kollegin Michelle Müller (seit 2019 Schulsozialarbeitern an der Realschule plus am Schlossberg Westerburg) Gelegenheit, von ihrer Arbeit zu berichten (ein ausführlicher Bericht folgt). Seit dem 1. Februar 2019 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen der Verbandsgemeinde Westerburg und dem Diakonischen Werk Westerwald bezüglich der Durchführung von Schulsozialarbeit an den sieben Grundschulen in Trägerschaft der VG Westerburg. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wurde Johanna Klink mit einem Umfang von 0,75 Vollzeitstellen einer Sozialarbeiterin eingestellt. Mit ihrem Tätigkeitsbericht erläuterte sie ausführlich ihre umfangreiche Arbeit mit Schülern, Lehrern, Schulleitung und Eltern und gab einen Einblick in ihre vielfältigen Aufgaben. Daraufhin wurde dem Antrag der CDU-Fraktion, zum 1. Januar 2022 ihre Stelle auf eine ganze Vollzeitstelle zu erhöhen, zugestimmt.

Verschiedenes
Zu Beginn der VG-Ratssitzung stand die Verpflichtung eines neuen Ratsmitgliedes auf der Tagesordnung. Thomas Ziomek (CDU) aus Rotenhain hatte sein Ratsmandat niedergelegt. Elisa Schröder aus Winnen wurde als neues Ratsmitglied verpflichtet. Des Weiteren hatte Michael Wisser aus Bellingen seinen Vorsitz der CDU-Fraktion niedergelegt. Als neue Fraktionsvorsitzende konnte Dr. Sibylle Dünnes-Zimmermann aus Höhn begrüßt werden. Dem Antrag der Fraktionen von CDU und SPD, ein Geschenk für alle neugeborenen Kinder in der VG Westerburg zu übermitteln, wurde zugestimmt. Zusammen mit einer Glückwunschkarte gibt es ab dem nächsten Jahr 50 Euro.

Zum Punkt Verschiedenes konnte Abteilungsleiter Martin Ortseifen gute Nachrichten verkünden. Per Post gingen am Vortag die Förderbescheide für den Einbau von dezentralen Lüftungsanlagen in den Schulen der Verbandsgemeinde ein. Somit könne der Einbau nach und nach umgesetzt werden. Gute Neuigkeiten gab es auch in Bezug auf die Realschule plus am Schlossberg Westerburg. „Hier kann jetzt endlich die Raumsituation verbessert und die Containerklassen in absehbarer Zeit aufgelöst werden“, berichtete Ortseifen. 12 Bewerber hätten aufgrund eines Architektenwettbewerbs ihre Planungsunterlagen für einen 800 Quadratmeter großen Erweiterungsbau eingereicht. Fünf Entwürfe wurden prämiert. An diesem Abend konnte der Siegerentwurf begutachtet werden (ein ausführlicher Bericht folgt).