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Planungen für Dachgeschossausbau im Gebäude der VG Westerburg laufen an

Gebäude in der Jahnstraße 22 soll dem Frauenzentrum Beginenhof übergeben werdenWbg Verbandsgemeindeverwaltung 2022.01 v1

Zu den Themen der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates Westerburg, die am 14. Februar im Dorfgemeinschaftshaus Girkenroth stattfand, gehörte die Beratung und Beschlussfassung über eine Grundsatzentscheidung, die zwei Gebäude betrifft, die sich im Eigentum der Verbandsgemeinde Westerburg befinden. Zum einen geht es um die künftige Nutzung des Gebäudes in der Jahnstraße 22 sowie den

An- und Umbau des Verwaltungsgebäudes Am Neumarkt 1 (neben der Stadthalle). Der Bürgermeister der VG Westerburg, Markus Hof, informierte zunächst die anwesenden Ratsmitglieder und Zuhörer über den derzeitigen Sachstand.

Wie Hof deutlich machte, weise das Gebäude in der Jahnstraße 22 mit Sitz der Verbandsgemeindewerke einen Investitionsstau in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro auf. Weiterhin bestehe die Möglichkeit, das Gebäude Am Neumarkt 1, wo sich der Hauptsitz der Verbandsgemeindeverwaltung befindet, für ungefähr den gleichen Betrag um- und auszubauen. Insbesondere das Dachgeschoss des Verwaltungsgebäudes könne im Rahmen der bereits geplanten Dachsanierung ausgebaut werden. Dies habe den Vorteil, dass die Verwaltung der Werke in das Haupthaus integriert werden könne.

Wbg Verbandsgemeindeverwaltung 2022.01 v1

Das bedeute aber nicht, dass die Büroräume der Werke „unter das Dach“ kämen. Wie Hof weiter ausführte gebe es Ideen für neue Bürokonzepte. Ein gutes Beispiel wäre das neue Verwaltungsgebäude in Montabaur. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird künftig eine größere Rolle spielen“, gab Hof zu bedenken. Die Entwicklung bringe deutlich mehr Teilzeitkräfte mit sich. Auf die Frage, ob nicht künftig mehr Büroflächen notwendig seien, verwies er auf die Möglichkeit von Arbeitsplatz-Sharing und Homeoffice.

Weiterhin sei angedacht, das Gebäude in der Jahnstraße 22 dem Frauenzentrum Beginenhof (Notruf Frauen gegen Gewalt e.V.) zu übergeben. „Im Gegenzug können die Werke das Untergeschoss des Gebäudes für 25 Jahre miet- und nebenkostenfrei nutzen“, erläuterte Hof. Auch die Wegerechte würden vertraglich festgehalten, informierte der Bürgermeister weiter. Weiterhin sei angedacht, dass der Platz neben dem Gebäude weiterhin der Verbandsgemeindeverwaltung als Parkplatz zur Verfügung stehe und als Rummelplatz bei der Kirmes genutzt werden könne. Das sei im Vorfeld mit den Verantwortlichen des Frauenzentrum Beginenhof bereits so besprochen worden. Der neue Eigentümer würde die Sanierungskosten des Gebäudes in der Jahnstraße 22 übernehmen.

„Ich würde lieber ein neues Dach ausbauen, als ein altes Gebäude zu sanieren“, unterstrich Hof die Planungen der VG, die seiner Meinung nach keine Nachteile aus dem Vorhaben ziehe. „Egal in welche Richtung wir weiter planen, müssen wir viel Geld in die Hand nehmen“, betonte Hof. Deshalb sei es ihm wichtig, dass der Rat eine Grundsatzentscheidung fälle.
Wie weiter zu erfahren war, wurden den Fraktionen im Vorfeld umfangreiche Präsentationen für die genaueren Planungen dieser Ausbauarbeiten zur Verfügung gestellt.
Dass das Frauenzentrum Beginenhof weiter in Westerburg ansässig bleiben müsse, darüber waren sich alle Fraktionen einig. Die Einrichtung, die im gesamten Westerwald und auch in Rheinland-Pfalz bekannt wäre und deren Arbeit sehr wichtig sei, gälte es auf alle Fälle zu halten.

Mit 22 Ja- und 5 Nein-Stimmen beschloss der Verbandsgemeinderat, das Gebäude „Jahnstraße“ dem Frauenzentrum Beginenhof zu übergeben und das Gebäude „Am Neumarkt“ aus- und umzubauen. Die Verwaltung wurde somit beauftragt, die entsprechenden Verträge und Planungen vorzubereiten und den entsprechenden Ausschüssen zur Beschlussfassung vorzulegen.

Stimmen aus den Fraktionen
„Die Pläne sehen gut und solide aus“, äußerte sich Sibylle Dünnes-Zimmermann als Fraktionsvorsitzende der CDU im VG-Rat. Dieser Meinung schloss sich auch Harald Ulrich als Vorsitzender der SPD-Fraktion im VG-Rat an. Positiv sehe er auch den Vorteil, dass die Verwaltung nach vielen Jahren dann in einem Gebäude zusammen wäre. „Wir haben auch Leerstände in der Stadt“, gab Bernd Jung (SPD) zu bedenken. „Die Beginen sind eine segensreiche Einrichtung“, hob Dr. Werner Wengenroth (SPD) hervor. Der Standort in Westerburg sei ganz bedeutend.
Bedenken äußerte Andreas Schlimm für die WuB-Fraktion, schließlich lägen noch keine konkreten Zahlen für den Investitionsstau vor. Zudem verwies er auf die angespannte Haushaltslage. Seinem Alternativantrag, die Beschlussfassung zurückzustellen, stimmten lediglich 5 Ratsmitglieder zu. Somit wurde dieser Alternativantrag mehrheitlich abgelehnt.
Als „keine gute Lösung“ sprach sich auch Rainer Kempf für die FDP-Fraktion gegen das Vorhaben aus. Er hätte sich ein unabhängiges Gutachten für das Gebäude gewünscht und eine andere Nutzung, die der Verbandsgemeinde Geld einbringe.