Volkshochschule VG Westerburg feiert 70-jähriges Bestehen
Ein Tag des Abschieds und des Neubeginns
Die Volkshochschule (VHS) Verbandsgemeinde Westerburg feierte dieser Tage ihr 70-jähriges Bestehen. Vorstand und Dozenten trafen sich hierzu im Hotel Deynique, um auf den runden Geburtstag anzustoßen. Für den Verein war es ein besonderes Fest, denn es war gleichzeitig ein Tag des Abschieds und des Neubeginns.
Bereits im Oktober 2023 wurden die Vereinsmitglieder darüber informiert, dass sich der Vorstand dazu entschlossen hat, die selbstständige Volkshochschule VG Westerburg aufzulösen. Künftig wird die VHS Westerburg als Außenstelle der Kreisvolkshochschule Montabaur weitergeführt.
Der 1. Vorsitzende, Florian Paris, begrüßte die Anwesenden und bedankte sich herzlich für das langjährige Engagement der Vorstandsmitglieder, die über Jahrzehnte hinweg gemeinsam mit den Dozenten, die allesamt erfahrene Lehrkräfte sind, für ein vielseitiges Kursangebot und somit für ein gut gefülltes Programmheft gesorgt hatten. Dazu zählten Sprachen, EDV, Seminare, Gesundheit, Kultur/Gestalten und Studienfahren.
Ulrich Hanne (Geschäftsführer und Päd. Leiter), Jutta Becker (Beisitzende), Tanja Paris (Beisitzende), Florian Paris (1. Vorsitzender), Elke Hanne (Schatzmeisterin) und Charlotte Lachmann (2. Vorsitzende). (Foto: Röder-Moldenhauer)
Eine Ära geht zu Ende
Noch vor einigen Jahren war die Resonanz auf die Kurse sehr positiv. So konnte beispielsweise beim 60-jährigen Bestehen berichtet werden, dass sich die angebotenen Kurse auf 142 erhöht hatten. Die Teilnehmerzahl betrug seinerzeit 1612 und die gehaltenen Stunden 2366.
Seit 2001 war Florian Paris Vereinsvorsitzender. Unterstützt wurde er im Laufe der Jahre von den Stellvertretern Dieter Ross, Sibylle Ross und Charlotte Lachmann.
Elke Hanne war ein „Urgestein“ der Westerburger VHS. Sie übte seit 1987 das Amt der Schatzmeisterin aus. Zudem organisierte sie die Theaterfahrten nach Koblenz. Sie wird diese Fahrten nach wie vor weiter betreuen.
Ulrich Hanne war ebenfalls im Vorstand aktiv. 2010 übernahm er von Gerd Kimpel (Pädagogischer Leiter von 1974 bis 2010) dessen Amt und 2011 auch die Geschäftsführung. Als Beisitzerinnen vervollständigten Jutta Becker und Tatjana Paris den Vorstand.
(Foto: Röder-Moldenhauer)
Die Anfänge der VHS in Westerburg
Unter der Regie von Altbürgermeister Reinhold Ferger fand im Oktober 1951 ein Treffen statt, das den Startschuss für die Gründung eines Kulturausschusses gab. 1954 kam ein Volksbildungsausschuss hinzu und das „Kultur- und Volksbildungswerk“ wurde ins Leben gerufen. Somit war der Grundstein für die VHS der Verbandsgemeinde Westerburg gelegt, dessen Umbenennung Bürgermeister Joachim Hörster im Jahre 1970 vollzog. Der Verein hatte es sich auch zur Aufgabe gemacht, Kulturveranstaltungen zu organisieren. Namhafte Gäste wie die Wiener Sängerknaben, Inge Meisel, Reinhard May, Evelyn Hamann, Ingrid Steeger, Hans-Joachim Kulenkampff, Thomas Fritsch, Götz Alsmann, Lars Reichow, Klaus Hofmann und auch die Golden Gospel Singers Harlem und viele mehr traten in Westerburg auf und zogen viele Besucher an.
Wie zu erfahren war, sind seit der Corona-Pandemie die Kurse der VHS Westerburg drastisch zurückgegangen. „Außer im gesundheitlichen Bereich, gerade bei den Gesundheit- und Sportangeboten gab es nach wie vor eine gute Nachfrage“, berichtet Ulrich Hanne. Besonders Erfreulich sind die Kinder-Schwimmkurse. Im Jahr fanden über 50 Kurse mit über 500 Kindern statt. Gänzlich eingebrochen seien die Sprachkurse. Auch für EDV-Kurse bestehe im Moment kein Interesse. „Alle Vorstandsmitglieder sind seit vielen Jahren im Amt, aber auch in die Jahre gekommen. Wir haben vergeblich nach Nachfolgern gesucht“, berichtet Florian Paris rückblickend. Aus diesen Gründen wurde vom Vorstand im Einvernehmen mit der Kreisvolkshochschule Montabaur und dem Verband der Volkshochschule Rheinland-Pfalz beschlossen, die selbständige VHS VG Westerburg aufzulösen und dann als Außenstelle der KVHS Montabaur weiterzuführen. Johannes Schmidt, Kulturreferent der Verbandsgemeinde Westerburg, übernimmt jetzt die Leitung der VHS Außenstelle in Westerburg.
Viele schöne Reisen organisiert
Katharina Kimpel (Geschäftsführerin von 1982 bis 2011) plante und organisierte viele Studienfahrten, die seit den 1980er Jahren zum Angebot der VHS VG Westerburg gehörten. Zu den Höhepunkten zählten wohl die Weltreisen: China, Südafrika, Namibia, Vietnam, Mexiko, Thailand, USA und Israel. Aber auch in Europa war die VHS unterwegs. So in Italien, Portugal, Spanien, Sizilien, Belgien und in den Niederlande. Stets guten Zuspruch fanden auch die Städtereisen und so ging es von Westerburg aus neben Hamburg, Berlin, Bonn und Dresden auch nach Wien, Rom, Paris und sogar nach New York.
Musicalfahrten, Bregenzer Festspiele, Wagner-Festspiele in Bayreuth, Freilichtbühne Verona, Theaterfahrten nach Koblenz und der Besuch von verschiedenen Museen zählten in den vergangenen sieben Jahrzehnten ebenso zu den Aktivitäten der VHS VG Westerburg wie die Organisation und Durchführung unzähliger Konzerte und Theateraufführungen im Ratssaal und in der Aula des Konrad-Adenauer-Gymnasiums Westerburg.
Auch die ehemaligen Vorstandsmitglieder und Dozenten sind unvergessen. „Alle haben ihren Beitrag geleistet und mit ihrem Engagement und Einsatz zum Erfolg unseres rührigen Vereins beigetragen“, hob Florian Paris abschließend hervor. (Text: Ulrike Preis)
Kontakt: Außenstelle VHS Westerburg, Leiter Johannes Schmidt, Kulturbüro Marktplatz 3 Telefonnummer 02663-291-495, Mail-Adresse
Text: Ulrike Preis