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Das EvGBM verabschiedet seine Abiturient*innen

„Erobert euch das normale Leben zurück“

Feierliche Orgelklänge entlockte Musiklehrerin Veronika Zilles der Orgel in der evangelischen Kirche, als die 59 Abiturient*innen des EvGBM zum Abiturgottesdienst einzogen. „Dies ist der Tag, den der Herr macht. Lasst uns jubeln und uns an ihm freuen!“, (Ps 118,24) unter dieses Motto stellten – passend zu diesem vor Sonnenschein strahlenden 25.3. – die Schulpfarrer Peter Wagner und Anja Steinke sowie Dekan

Dr. Axel Wengenroth die Feier. Stimmgewaltig umrahmt von einer Band von Abiturient*innen hatten die jungen Leute Gelegenheit, ihre Schulzeit Revue passieren zu lassen: In ihrer Predigt verglich Anja Steinke diese mit einem Baum, der aus einem kleinen Senfkorn entstanden ist. „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehen“ – dieses bekannte Gedicht Rilkes erinnert an die Jahresringe, die sich in einem Baumstamm bilden. So habe auch jedes einzelne Schuljahr seine Spuren im Leben der Absolvent*innen hinterlassen: mal prächtig durch Erfolg, gute Freundschaften und Freude beim Lernen, mal mager, nie kreisrund, aber jedes einzelne unverzichtbar. Entscheidend auch für die Gestaltung zukünftiger Ringe sei der Blick auf die Mitte, um die alles kreist – das kann die Familie sein, Freunde, aber auch Gottvertrauen.
Im Anschluss daran wurde die Laterne gelöscht, die durch die Abiturprüfungen geleitet hat; stattdessen wurden jetzt neue Kerzen an der Altarkerze entzündet: Jeder der 59 Abiturient*innen erhielt eine Kerze als Zeichen für eine lichtvolle Zukunft. 

Foto: Florian Erken, Ev. Gymnasium Bad Marienberg

Im Forum der Marie-Curie-Realschule plus rief Schulleiter Dirk Weigand  seinen Abiturient*innen “Erobert euch das normale Leben zurück [und] entdeckt die Welt” zu. In seiner Rede auf der feierlichen Vergabe der Abiturzeugnisse betonte er auch seine persönliche Verbindung zum Abiturjahrgang und den „langen Weg zusammen“. Als Schulleiter konnte er das Fazit ziehen: „Es hat sich gelohnt.“ Hiermit meinte er auch die Arbeit und die Anstrengung der Eltern für den Erfolg ihrer Kinder. Und jener Erfolg ist in diesem Jahr beachtlich: Drei mal wurde die Note 1.0 erreicht und mit einer durchschnittlichen Gesamtnote von 2.27, war der neunte Jahrgang der erfolgreichste in der Geschichte des EvGBM. In diesem Zusammenhang stellte Herr Weigand auch klar, dass das Motto „Abiletten – mehr Streifen als Punkte“ zwar „sehr sympathisch [aber eigentlich] unpassend“ sei.
In seiner Rolle als Schulleiter konnte Dirk Weigand jedoch  nicht gänzlich die aktuelle (welt-)politische Situation ignorieren und gab seinen Abiturient*innen mit, dass auch sie die Werte der westlichen Welt betonen und verteidigen müssen. Er ist sich sicher, dass das hierfür notwendige Rüstzeug – in Form der am EvGBM vermittelten Kompetenzen und des Wertekompasses – vorhanden ist. Denn: „Nur nur gemeinsam, solidarisch und mit einer offenen Toleranz werden wir unsere Herausforderungen […] meistern.“
Vor der Rede des Schulleiters hatte sich bereits Stefan Buchner – Leiter der Oberstufe – an den Abiturjahrgang gewandt und diesen besonderen Moment der abgeschlossenen Schullaufbahn als zentrale Gelenkstelle zwischen „Davor und Danach“ identifiziert. Ein Moment, der zwischen „Abschied und Neubeginn“ eine sehr bedeutende Rolle einnimmt; gerade, weil die Visionen für die Zukunft – die waren doch „früher auch besser“ (Karl Valentin) – heute sehr düster aussehen. „Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, […] so scheint es, ist Vergangenheit“. Anstatt sehnsüchtig auf die Utopie zu warten, leben wir in Angst vor der kommenden Dystopie. Diese bisweilen lähmende Angst ist auch den Abiturient*innen nicht fremd, so ist es doch ihre Generation, die die volle Wucht der Klimakrise erleben wird. Aber Stefan Buchner lässt seine Schützlinge nicht mit dieser Angst alleine, sonder ermutigt sie, diese in etwas positives zu wandeln: „Die Grundbotschaft der Angst ist gut! […] Sie motiviert uns zum Eingreifen.“
Wie bereits Antoine de Saint-Exupéry sagte: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ In diesem Sinne kehrte auch Herr Buchner die ohnmächtige Angst und „mutlose Lähmung“ in eine Kraft um, die „neue positive Perspektiven schafft“.
In der Rede der Abiturient*innen erinnerten sich Salomea Janczyk und Alexander Mladenov an ihre Zeit am EvGBM und betonen, was für ein „schöner Ort“ unsere Schule für sie gewesen ist. Viele schöne und einzigartige Erinnerungen, von der Einschulung, bis zu den Klassen- und Abschlussfahrten, werden sie begleiten. Beide erinnerten sich aber auch an den schicksalhaften Tag im März 2020, als Corona den ersten Lockdown verursachte und fortan die gesamte Zeit der Oberstufe dieses Jahrgangs prägen würde. Auch in Anbetracht dieser Zeit betonten Salomea und Alexander ihre Dankbarkeit gegenüber ihren Eltern und Großeltern, Herr Buchner als „Stufenpapa“, Herr Schmidt und Frau Seibert für die Chinafahrt, Frau Steinke und Herr Wagner für die seelsorgerische Arbeit, Herr Thinius für die Ausbildung der Einsatzsanitäter und Herr Vanegas, den „Schatz für  das EvGBM“.
Auch der Schulelternbeirat – vertreten durch Herr André Tillmanns – schloss sich den Glückwünschen für die Abiturient*innen an und erkundete humorvoll die altphilologischen wurzeln der Begriffe „Eltern“, „Schule“ und „Abitur“. Er stellte jedoch auch fest, dass „ein Lebensabschnitt zu Ende geht“, aber dennoch ein Eindruck hinterlassen wird. „Einige Spuren sind fein,[…] einige Spuren sind sehr deutlich.“ Sowohl an der Schule, als auch im Leben der ehemaligen Schüler*innen werden diese Spure noch lange zu finden sein.
Frau Silke Schneider – Vorsitzende des Fördervereins des – EvGBM blickte auf die vielen möglichen Wege in die Zukunft und die möglichen Ungewissheiten. „Habt den Mut; ihr werdet den richtigen Weg finden“, gab sie den Abiturient*innen mit. Einer dieser zukünftigen Wege wird womöglich auch wieder zurück an unsere Schule führen; zum Beispiel zum Frühlingsfest des Fördervereins am 29.04. diesen Jahres.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde nutzte die Gelegenheit, um Grüße aller 20.000 Einwohnern*innen zu übermitteln und betonte, wie wichtig die am Gymnasium gelernten Fähigkeiten in der sich wandelnden Welt sein werden. Dieses „Denken lernen“ ist wichtig, schließlich „hat sich eine Kultur an den Werten der Humanität zu orientieren:“
Abgerundet wurde das Programm durch zahlreiche musikalische Beiträge, bei denen es mal klassisch (durch das Streicherensemble), mal poppig (durch die Musikpraxis Popgesang), mal leidenschaftlich (durch den Chor der Abiturienten), mal gefühlvoll (durch die Schülerband) und mal rockig (durch die Lehrer-Schüler-Band) zuging. Spätestens, als der gesamte Abiturjahrgang „Africa“ von Toto anstimmte hielt es keinen Besucher mehr auf dem Platz.
Besonders verdient um die Schule haben sich folgende Abiturient*innen gemacht: Evelin Meng erhielt den Buchpreis für vorbildliche Haltung und beispielhaften Einsatz in der Schule des Landes Rheinland-Pfalz. Alexander Mladenov wurde als Jahrgangsbester ausgezeichnet und erbrachte herausragende Leistungen im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, in Religion, Philosphie und Physik (mit Hans Christian Schiebl). Der Buchpreis für Engagement im Schulsanitätsdienst wurde an Rameez Abead, Nathalie Epischko, Salomea Janczyk, Anastasia Juldaschkin, Alexandra Mazurek, Evelin Meng, Alexander Mladenov, Hans Christian Schiebl, Pia Stickel und AleksandraVujinovic verliehen. Cedrik Hundeloh wurde in der Kategorie Naturwissenschaften als Jahrgangsbester geehrt. Die Ehrung für die besten Leistungen in Deutsch ging an Moritz Koch. Carla Tarnowsky wurde im Bereich Sprachen ausgezeichnet und Maria Thielmann konnte sich die Ehrung für die Jahrgangsbeste im Fach Mathematik sichern. Das Bischöfliche Ordinat Limburg zeichnete Rameez Abead für seine Arbeit im Dialog zwischen christlicher und islamischer Religion aus. Die Gesellschaft für Lebenswissenschaften sponsorte die Auszeichnung für Julia Andruschenko in Biologie und der Buchpreis des Philologenverbandes für das Fach Geschichte ging an Moritz Koch. Nathalie Epischko, Pia Stickel, Evelin Meng, Hans Christian Schiebl setzten sich vorbildlich für die Belange der Schüler*innen des EvGBM im Rahmend er Schülervertretung ein.
Kompetent führte die Abiturientin May Westfeld durch den Nachmittag und konnte der Veranstaltung eine herzliche und fröhliche Note verleihen.
Besonderen Dank verdienten sich auch Patrick Pieritz und Samuel Zimmermann, die sich um die Technik der Veranstaltung kümmerten. Ebenso entscheidend war auch das Engagement der Jahrgangsstufe 12, die sich um die 3G Einlasskontrollen und  das Catering kümmerten. Das EvGBM wünscht allen Abgänger*innen alles Gute in der Zukunft und viel Erfolg (und Spaß) bei der Eroberung ihres eigenen Lebens.

Das Abiturzeugnis habe in diesem Jahr erhalten:
Rameez Abead, Raza Abead, Julia Andruschenko, Jonathan Batz, Christian Baumann, Marie Baumann, Lina Becker, Julyna Chantel Böhler, Natalie Epischko, Roua Fedo, Silas Garcia Simoi, Raja Gimbel, Nick Hain, Elisabeth Hasanow, Celina Henn, Elisabeth Herber,Vivien Herfen, Cedrik Hundeloh, Salomea Janczyk, Anastasia Juldaschkin, Anton Sebastian Koch, Maximilian Koch, Moritz Paul Koch, Pauline Sophie Koch, Priscilla Krech, Luca Lichtenthäler, Aaron Gabriel Mauer, Alexandra Mazurek, Evelin Meng, Alexander Sider Mladenov, Robin Müller, Jakob Panthel, Colin Pitton, Amelie Pommeranz, Justin Pretzer, Jolina Rusert, Hans Christian Schiebl, Laura Sophie Schmidt, Sarah Schmidt, Lara Soraya Schnell, Leon Schürg, Aileen Johanna Siebeneich, Pia Stickel, Carla Tarnowsky, Jonas Thielmann, Maria Thielmann, Lucas Thienelt, Erinda Topalaj, Simon Treiber, Matilda Felipa Vilhena Mestre, Hoang Thien Thanh Vu, Aleksandra Vujinovic, Lara Weber, Anna-Marie Weilert, May Emelie Westfeld, Marlon Wickel, Nelly Nora Woiczik, Leon Wolf, Tim Zimmermann