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Prunksitzung in der Karnevalshochburg Rennerod

Ein emotionaler Abend mit Tränen und viel Spaß, wie ihn Rennerod noch nie erlebt hat EmotionsRennerod v1

Fast pünktlich um 19.11 Uhr eröffnete RKV-Sitzungspräsident Thomas Grahl die große Prunksitzung des Renneroder Karnevalsvereins (RKV), die in diesem Jahr zu Ehren der Stadtkapelle unter dem Motto "Mit Musik, Helau und viel Kamelle feiern wir die Stadtkapelle" stand. In der fast ausverkauften Westerwaldhalle kam schon in den ersten Minuten Begeisterung auf, als die Garde der kleinsten Tanzmariechen "Little Diamonds"

unter der Leitung von Helen Haller das Publikum mitriss.

So fulminant wie der Anfang, so rasant und begeisternd ging es Schlag auf Schlag weiter.

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Traditionell beginnen die karnevalistischen Wortbeiträge seit Jahren mit dem Auftritt des Protokollers Carsten Geiss-Preuschoff, der es auch in diesem Jahr glänzend verstand, die Missstände des Alltags anzuprangern und mit sehr scharfer, intelligenter Zunge im Stil eines Till Eulenspiegels den Finger in so manche Wunde legte.

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Ob Putin mit seinem unsäglichen Krieg, ob Scholz und seine Führungslosigkeit, ob die schwafelnde, kontrollbefreite Baerbock oder der in Wirtschaftsfragen wenig bewanderte Habeck, die faszinierte und gespannt lauschende Zuhörerschar hätte allen Genannten die Anwesenheit in Rennerod gewünscht, um in Anbetracht der trefflich formulierten Worte Nachdenken und Änderung anzuregen.

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Die Show lebte vom abwechslungsreichen Programmablauf, der nach Wortbeiträgen viel Tänzerisches vorsah und so eroberten anschliessend die RKV-"Diamonds" unter der choreographischen Leitung von Michelle Stecker die große Bühne.

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Quasi per Hubschrauber wurde Dirk Hardt als "Attila" eingeflogen, der die Bütte mit einer begeisternden Rede für sich einnahm. Ein Vortrag, der vor wenigen Tagen auch im HR-Fernsehen zu erleben war, hier allerdings geschmückt mit einigen Besonderheiten der Stadt Rennerod, angefangen von dem nie in Erfüllung gehenden Wunsch nach der Umgehungsstraße wie auch dem diskreten Hinweis auf die Sinnhaftigkeit eines weiteren Ausbaues des städtischen Warenangebotes. Humorvoll, mahnend, immer exakt auf den Punkt gebracht und das gespannt lauschende Publikum vollends in seinen Bann ziehend.

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Der Gardetanz der Renneroder Gruppe "Emotion", seit vielen Jahren ein Highlight der Sitzungen, war auch diesmal unter der Leitung von Maruschka Theis ein mit viel Applaus und der Forderung nach einer Zugabe vom Publikum begeistert aufgenommener Programmpunkt, dem das Karnevals-Urgestein Werner Simon folgte, der nunmehr seit weit mehr als 50 Jahren auf der Bühne in Rennerod steht und immer humorvoll und pfiffig-witzig zu überzeugen weiß.
Manchmal etwas frivol angehaucht, immer aber das Publikum gekonnt zu Lachsalven hinreißend und es perfekt in die Welt des heiteren, beschwingten Klamauks mitnehmend. Eines Klamauks, der sich selbst nicht ernst nimmt, der auch Alltagssituationen die richtige, heitere Seite abgewinnt und mit überraschenden Pointen begeistert.

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Von den zahlreich anwesenden Gästen (mehr als 500) wurde das Männerbalett des Pottumer-Carnevals-Clubs schon fiebernd erwartet, sind die Jungs doch seit langen Jahren durch das enge, freundschaftliche Verhältnis der beiden Vereine fester Bestandteil der -auch durch diese Vorführungen- vom Publikum heiß geliebten Prunksitzungen.

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Danach wurde es dann emotional in der großen Renneroder Stadthalle, als sich der Abschied des kompletten Elferrates mitsamt des seit nunmehr fast 20 Jahren agierenden Sitzungspräsidenten Thomas Grahl unter den Klängen der Dudelsack-Formation "Westerwald-Pipers" anbahnte.

Der Elferrat des Pottumer Carnevals-Clubs (PCC) hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Abschied der Freunde aus Rennerod mit den passenden Worten zu begleiten. Worte des Dankes an alle Aktiven, Worte der engen Freundschaft, Worte, die so bewegend waren, dass bei vielen der Anwesenden -auch im Publikum- einige Tränen kullerten, dass dem scheidenden Elferrat ebenfalls das eine oder andere Wort vor Rührung im Halse steckenblieb.

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In einer gefühlvollen Übergabe der Ämter an den neuen, jungen und vor Tatkraft geradezu strotzenden Elferrat vollzog sich ein Generationenwechsel, der möglicherweise durch die Verjüngung auch neue Ideen für den Karneval als Solches in Zukunft reifen lässt. Unter der Leitung des neuen Sitzungspräsidenten Niklas Theis (der zusammen mit Bauer und Jungfrau auch das Dreigestirn 2023 bildete) wurde der karnevalistische Abend anschließend weitergeführt, wobei sich ein Tanz und eine etwas länger ausfallende Aktion des ebenfalls neu gegründeten Frauen-Elferrates anschloss, in der der neue Elferrat auf seine Aufgaben von den Damen eingeschworen wurde.

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Das kleine Stimmungstief im Publikum, bei denen sich einerseits eine gewisse Traurigkeit breit gemacht hatte, die aber andererseits mit karnevalistischer Begeisterung den weiteren Programmpunkten entgegen fieberten, wurde durch die "Möhne Dance Boys" aus Hellenhahn wieder aufgehellt, bevor die Frauengemeinschaft Rennerod-Waldmühlen die Bühne einnahm und für ihre kurze Darstellung eines "Becher-Shuffles" mit Applaus belohnt wurde.

Die beiden nachfolgenden Tanzeinlagen der "Funny Ladies & Boys of Fire" sowie der Showtanzgruppe "Emotions" nahmen dann das Publikum wieder vollends mit, ließen die Begeisterungswelle erneut überschwappen und die Rufe nach Zugabe laut erschallen.

In Anbetracht des Mottos, unter dem die Sitzung stand, war die Beteiligung der Stadtkapelle am Programm schon fast ein Muss und so fand sich das Orchester in großer Besetzung gegen Mitternacht auf der Bühne ein, um das Publikum dreißig Minuten musikalisch zu unterhalten, bevor die "Diamonds" erneut mit einem Showtanz erfrischten und der alte Elferrat des RKV in seiner neuen Funktion als Senatoren die Stimmung tänzerisch nochmals anheizte.

Beim großen Finale weit nach Mitternacht und somit nach deutlich mehr als 5 Stunden nahtloser Unterhaltung fanden sich alle Mitwirkenden auf der Bühne ein, um einen mehr als gelungenen Karnevalsabend mit viel Applaus und in Hochstimmung ausklingen zu lassen.

Eine Prunksitzung in Rennerod, die einerseits zeigte, welch hohen Stellenwert die Arbeit des alten Elferrates in all den zurückliegenden Jahren hatte, die aber auch die berechtigte Hoffnung aufkommen lässt, dass der bereits am ersten Abend recht souverän agierende neue Sitzungspräsident durchaus in der Lage ist, in die großen Fußstapfen des Routiniers Thomas Grahl zu treten.

Karneval in Rennerod, der auch in dieser Session nach der langen Coronapause wieder begeisterte, mitriss, neue Wege aufzuzeigen imstande war und sicherlich auch in den kommenden Jahren viel Interessantes und Mitreißendes verspricht.  Text und Bilder: H.G.Hamich/Stadt Rennerod