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„Clemens Wilmenrod“ begeisterte mit seinen Kochkünsten im Stöffel-Park

Eine Wiederkehr der guten alten ZeitClemens Wilmenrod 2 1

Für die meisten Gäste der Kochshow mit „Clemens Wilmenrod“ alias Uwe Steiniger war es wie eine Wiederkehr der guten alten Zeit. Die Alte Schmiede im Stöffel-Park war der richtige Ort, um in Nostalgie zu schwelgen und sich in historischem Ambiente mit köstlichen Gerichten verwöhnen zu lassen. Uwe Steiniger, der die Klostergastronomie im Kloster Marienthal bei Hamm betreibt, schlüpfte in die Rolle des ersten

Fernsehkochs aus Willmenrod, der in den 50er- und 60er-Jahren ein Millionenpublikum vor den Fernseher zog.

Das überwiegend ältere Publikum wurde von Beginn an zudem musikalisch in die recht unbeschwerte Zeit der 50er und 60er zurückversetzt. Der Alleinunterhalter Stefan Bauer begeisterte mit vielen bekannten Schlagern aus der Zeit, so schrieb er zum Beispiel den Schlager „Seemann“ um in: „Clemens, deine Heimat ist der Herd zwischen Stöffel und Shanghai, mach nochmal den Toast Hawaii“.
Der Toast Hawaii fand während der Kochschau immer wieder Erwähnung, da dieser unzweifelhaft von Clemens Wilmenrod erfunden wurde. Uwe Steiniger ist nicht nur ein ausgezeichneter Koch, er beherrscht auch sein Publikum als genialer Entertainer. Während die Gerichte vom fleißigen Bedienteam des Stöffel-Parks an die Tische gebracht wurden, unterhielt Uwe Steiniger die Gäste mit Anekdoten und Gags, die immer wieder Lacher und Beifall herausforderten. Er bezeichnete Clemens Wilmenrod auch als ersten Influencer, der sein Publikum immer mit den Worten „Ihr lieben, goldigen Menschen“ begrüßte, Kohlrabi bezeichnete er als die Ananas des Westerwaldes. Er hätte sich auch auf der Nordseeinsel Baltrum aufgehalten, dort wäre es so dröge gewesen, dass er gedacht habe, hoffentlich ist der Urlaub „bald rum“. Nicht jeder der Anwesenden hatte diesen Wortwitz auf Anhieb verstanden.

Clemens Wilmenrod 2 1

Uwe Steiniger behauptete, Clemens Wilmenrod hätte Queen Elizabeth persönlich gekannt. Sie hätte im Gespräch mit ihm anstatt Cheers, in Anlehnung an sein Toast Hawaii, ihr Glas gehoben und einen Toast ausgesprochen. Begleitet und unterstützt wurde die Kochshow vom Weingut Guido Emmel aus Hammerstein am Rhein, durch den Chef persönlich, der nicht nur zu den verschiedenen Gerichten die passenden Weine kredenzte, sondern auch im launigen Dialog mit Uwe Steiniger einige Lebensweisheiten zum Besten gab. Hier sind einige Kostproben: „Regen lässt das Gras wachsen, Wein das Gespräch“, oder „Trinkt Wein, denn wo bekommt man noch 11 bis 12 Prozent? Bei keiner Sparkasse!“ und „Tut Gutes, denen es guttut.“

Während die Gäste speisten, unterhielt Stefan Bauer mit typischen Schlagen aus der Nachkriegszeit. Interpretationen von „Sugar, Sugar Baby“ von Peter Kraus aus dem Jahr 1958, von Bernd Spier mit „Das kannst du mir nicht verbieten“, dem „Kriminal Tango“ vom Hazy Osterwald Sextett oder „Es kommt der Tag“ von Freddy Quinn erfreuten die Gäste. Obwohl die Lieder alle sehr angestaubt waren, versprühten sie doch einen unnachahmlichen, nostalgischen Charme.

im Nebenraum der Alten Schmiede bereitete das Kochteam von Uwe Steiniger die Gerichte zu, die bei den Besuchen der Kochshow wahre Begeisterung hervorriefen. Als Appetitanreger wurde zunächst rustikales Westerwälder Brot mit Butter und Salz serviert, gefolgt von Hackfleischbällchen in Tomatenjuice mit Kartoffelspießen im Speckmantel, danach Westerwälder Torte, ein einfaches, aber sehr schmackhaftes Gericht mit Blutwurst, Ei, Sauerkraut, Schalotten und Kartoffelstampf. Zartes Roastbeef vom Westerwälder Weideochsen, zartrosa auf den Punkt gebraten, mit einer Zwiebelsauce und Kartoffelgratin war nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch der kulinarische Höhepunkt des Essens. Abgerundet wurde die vorzügliche Speisenfolge mit einem Teller American Cheese mit Heidelbeeren und Pflaumenmus.

Als Uwe Steiniger am Ende des vergnüglichen Abends sein Kochteam und die unglaublich flinke und aufmerksame Bedienung des Stöffel-Parks, angeführt vom Chef des Stöffel-Parks Martin Rudolph, zu sich an die Kochbühne bat, durften sie sich im wohlverdienten Beifall der begeisterten Gäste baden. Der Abend im Stöffel-Park war mehr als eine Reminiszenz an Clemens Wilmenrod.
(Text und Fotos: Wolfgang Rabsch)