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Modellierungstage am Konrad-Adenauer-Gymnasium Westerburg begeistern für die Mathematik

Mathe für das echte Leben

„Wofür brauch‘ ich das im Leben?“ – Diese Frage hören Mathematiklehrkräfte immer wieder von Ihren Schülerinnen und Schülern – und das unabhängig von der Klassenstufe. Dass Mathematik beim Bewältigen von alltäglichen Problemen häufig der Schlüssel zur Lösung sein kann, konnten die Schülerinnen und Schüler der Mathematikleistungskurse der Jahrgangsstufe 12 selbst erfahren und erproben.


Heike Niepel hat als Mathematiklehrerin am Konrad-Adenauer-Gymnasium in der Vergangenheit schon häufiger mit Schülergruppen an den Modellierungswochen des Felix-Klein-Zentrums für Mathematik in Kaiserslautern teilgenommen. Durch diese Kontakte ist es ihr gelungen zwei Mathematikerinnen der Technischen Universität Kaiserslautern für zwei Tage nach Westerburg zu holen. Im Gepäck hatten die beiden Pfälzerinnen spannende Fragestellungen aus dem Alltag, die auf eine mathematische Modellierung durch die Matheleistungskurse des KAGs warteten.

Wie muss eine Regentonne oder Zisterne bemessen sein, um einen Garten nachhaltig bewässern zu können. Wie kann man Bergwanderern Strecken empfehlen, die sie nicht überfordern? Sind die Regeln für kombinierte Sportarten wie Biathlon oder die Nordische Kombination fair? Aus aktuellem Anlass steuerte Heike Niepel die Fragestellung bei, ob sich das 49€-Ticket für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe im Westerwald lohnt oder ob etwa eine Fahrgemeinschaft wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller ist.

Zwei Tage lang recherchierten, knobelten und modellierten die Schülerinnen und Schüler in Gruppen zu den verschiedenen Themen. Die Freiheit in der Wahl der Werkzeuge führte zu überaus vielfältigen Ergebnissen, die zum Abschluss im Plenum präsentiert wurden. Mal war die Lösung datenbasiert, mal analytisch, mal graphisch. Einmal wurden Szenarien mit Hilfe einer Tabellenkalkulation durchgespielt, einmal wurde ein Java-Programm zur Lösung genutzt.

Die Offenheit der Fragestellungen forderte die Teilnehmer einerseits, regte aber auch in hohem Maße ihre Phantasie an. Elias bestätigt als Teilnehmer, dass gerade diese Art der Fragestellung die Arbeit interessant machte und zu völlig unterschiedlichen Lösungswegen für ein und dasselbe Problem führte. Simon freut sich, dass er seine Leidenschaft, das Programmieren, mit in den Bergwanderplaner einbringen konnte. Noah schildert, wie seine Gruppe beim 49€-Ticket eine komplexe Fragestellung in kleine Portionen aufgliederte, arbeitsteilig bearbeitete und die Ergebnisse dann wieder erfolgreich zu einem Ganzen zusammenführte – echte Teamarbeit. Jannik schließlich freut sich, dass er bei den Modellierungstagen die Gelegenheit hatte, die in Unterricht erlernten mathematischen Kompetenzen bei praktischen Problemstellungen erfolgreich anzuwenden. Matheunterricht ist also doch nicht so sinnlos, wie es manchmal scheint… (Georg Kempf)