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Hilfsaktion „Gemeinsam – Hand in Hand“

Aktion „Holzbänke für die Flutopfer“ in der Werkstatt des Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. in Montabaur hergestelltFoto Bankuebergabe 1 v1

Nach Hause kommen, mit der Familie, den liebsten Menschen am gedeckten Tisch speisen, anschließend gemütlich kuscheln auf der Couch, komfortables schlafen im eigenen Bett. Eigentlich ganz normal, alltäglich und für die meisten Menschen nichts Außergewöhnliches. Fast unvorstellbar, dass binnen kurzer Zeit das scheinbar so Alltägliche plötzlich an Bedeutung verliert und das wirklich Existenzielle in den Fokus rückt.

Gestern noch eine Familie mit Haus, Hof und Garten – heute obdach- und mittellos – und allein. Der geliebte Partner tot, die Kinder vermisst, der Besitz vernichtet – Unwiederbringliches für immer verloren.
Gerade diese Gedanken trieben dazu an, entstandenes Leid zumindest ein wenig zu lindern. Jeder hilft, wie er kann. Während sich andere Helfer aus Guckheim direkt vor Ort den Schlammmassen Hand in Hand entgegenstemmten, sollten nun mit der Aktion „Holzbänke für die Flutopfer“ in der Werkstatt des Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. in Montabaur 15 Massivholzbänke hergestellt und zu Spendenzwecken veräußert werden. Das Holz konnte aus dem Wald rund um den Rothenberg in Guckheim gewonnen werden, wo Borkenkäfer und Trockenheit einen günstigen Erwerb und Nutzen des wertvollen Rohstoffes Holz ermöglichten. Ein Dank an dieser Stelle dem Ortsbürgermeister Benjamin Becker, sowie dem hiesigen Förster Thomas Schwerhoff, die großzügig und kostenfrei das Lärchenholz zur Verfügung stellten. Ralf Holzbach und Maurice Jackmuth unterstützten mit ihren Allradschleppern, wo Peter Bill mit seinem PKW-Anhänger an seine Grenze stieß.

Foto Bankuebergabe 1 v1

von links nach rechts: Frank Säglitz (Rehabilitand), Peter Bill (Leiter berufliche Rehabilitation), Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer, und Kai-Uwe Angerhausen (Rehabilitand)

In einem Praxisprojekt im Rahmen ihrer beruflichen Rehabilitation fertigen die Rehabilitanden unter fachlicher Leitung ihres Lehrgangsleiters 15 Bänke aus massivem Lärchenholz an. Mit großem Einsatz, Sorgfalt und fachlichem Geschick wurde nun gesägt, gehobelt, gebohrt und geschliffen – jeder so, wie er konnte. Besonders wichtig bei dieser Gemeinschaftsaktion war den Akteuren die Inschrift „Gemeinsam – Hand in Hand“, die inklusive dem Symbol der gemeinsamen Hilfe in die Rückenlehne eingefräst wurde.
Nun mussten Abnehmer für die tollen Sitzgelegenheiten gefunden werden. Mittels eines Inserats im hiesigen Wochenanzeiger, den sozialen Medien und eifriger Mundwerbung konnten binnen kurzer Zeit alle Bänke zum Mindestpreis von 350 Euro pro Stück den Eigentümer wechseln. Manche Helfer waren sogar bereit den Betrag für einen guten Zweck aufzustocken, so dass auf diese Weise ein Betrag in Höhe von 5.555 Euro zusammenkam. Der Ertrag konnte nun zu 100% ohne Abzug an Familien der Flutopferkatastrophe gespendet werden konnte. Eine eigens dafür kreativ erstellte Urkunde, sowie eine entsprechende Anleitung zur farblichen Gestaltung waren ebenfalls im Lieferumfang enthalten.
Über die Pfarreiengemeinschaft Altenahr konnte der Kontakt zur Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer hergestellt werden, die sich vor Ort mit ganzer Kraft für die in notgeratenen Menschen einsetzt. Ihr konnte der symbolische Scheck übergeben und das Geld überwiesen werden. Auf ihre Anfrage hin, ob noch eine weitere Bank als Ruheinsel und Mahnmal in Altenahr aufgestellt werden könnte, erklärte sich das Team vom bwhw gerne dazu bereit und fertigte unentgeltlich eine weitere Holzbank an.
Manuela Kremer-Breuer bedankte sich bei dem Initiator und seinem Team für diese tolle Hilfsaktion und möchte die Bank im Ahrtal für Wanderer und Einheimische an einem passenden Ort aufstellen. Dort soll sie Ruhepol für die heimische Bevölkerung sein, sowie hoffentlich auch bald wieder den Touristen - die gerne erwartet und bewirtet werden um den Aufschwung zu unterstützen - zur Erholung dienen. Sicherlich wird diese Bank noch lange symbolisch an das Geschehene erinnern, jedoch auch unauslöschlich die Verbundenheit aller Helfer zum Ausdruck bringen.