Skip to main content

Winterspaß am Futterhäuschen

NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald gibt Tipps zur Vogelfütterung im Winter

In den Wintermonaten sinken die Temperaturen und wir können mit Schneefall und Eis auf Seen und kleinen Bächen rechnen. In dieser kalten Jahreszeit wollen viele Menschen etwas für die Vogelwelt tun. Zwar zeigen Untersuchungen: Die Vogelfütterung in Städten und Dörfern kommt nur etwa 10 bis 15 Vogelarten zugute. Dazu gehören Meisen, Finken, Rotkehlchen und diverse Drosseln. Aber dennoch können wir die

kleinen Piepmätze bei ihrer Futtersuche im Winter unterstützen.

Winterfütterung ist aber noch aus einem weiteren Grund sinnvoll: „Menschen können dabei die Vögel aus der Nähe beobachten und das sogar mitten im Dorf oder in der Stadt. Sie bringt dem Menschen die Vogelwelt näher“, betont Isabelle Thomé, Leiterin der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald. An den Futterstellen lassen sich die Tiere aus nächster Nähe beobachten. So ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Die meisten engagierten Naturschützer haben einmal als begeisterte Beobachter am winterlichen Futterhäuschen begonnen.

Welches Futter man den gefiederten Freunden anbieten kann, erklärt der NABU: „Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an Ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von verschiedenen Arten bevorzugt werden,“ weiß Isabelle Thomé. Die häufigsten Körnerfresser an Futterstellen sind Meisen, Finken und Sperlinge. In Rheinland-Pfalz überwintern daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Amseln oder Zaunkönige. „Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt“, verdeutlicht Thomé. Für am Boden pickende Arten bieten sich Futtertische an, die direkt auf die Wiese gestellt werden können.

Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. „Achten Sie beim Kauf von Meisenknödeln und ähnlichen Produkten darauf, dass diese nicht, wie leider noch häufig üblich, in Plastiknetzen eingewickelt sind“, empfiehlt Isabelle Thomé. „Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen.“ Als Futter grundsätzlich ungeeignet sind alle gewürzten und gesalzenen Speisen. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

Grundsätzlich empfiehlt der NABU für die Fütterung ein so genanntes Futtersilo, weil darin das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt ist. Außerdem wird im Silo im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen die Verunreinigung durch Vogelkot verhindert. Wer dennoch ein offenes Futterhäuschen nutzt, sollte es unbedingt täglich reinigen. Außerdem sollte keine Nässe ins Futterhaus eindringen, da sich ansonsten Krankheitserreger ausbreiten.
Langfristig hilft den gefiederten Gästen eine naturnahe Gestaltung des Gartens. Hierzu können heimische, beerentragende Sträucher gepflanzt oder Wildblumen gesät werden. Zusätzlich empfiehlt sich bei wärmeren Temperaturen ein Wasserangebot. So halten sich die gefiederten Gäste das ganze Jahr gerne in unserer Nähe auf.

Wer Interesse an der Vogelbeobachtung hat, kann vom 6. bis 9. Januar 2022 an der „Stunde der Wintervögel“, die bereits zum elften Mal stattfindet, teilnehmen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) rufen Naturfreund*innen auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Den passenden Meldebogen und ein Portrait der 35 häufigsten Wintervogelarten finden Sie auf www.nabu.de.