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Festgottesdienst der neuen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Maxsain

Vier Kirchengemeinden starten gemeinsam in die ZukunftBonhoeffer Gemeinde 12
 
Rund 3400 evangelische Christinnen und Christen machen sich gemeinsam auf den Weg: Die Evangelischen Kirchengemeinden Dreifelden-Steinen, Rückeroth (mit Herschbach), Maxsain und Wölferlingen haben sich zur Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde zusammengeschlossen und das in einem Festgottesdienst in der Maxsainer Heidehalle gefeiert. Dietrich Bonhoeffer, der große deutsche Theologe und Vertreter der Bekennenden

Kirche, ist als Namenspatron Inspiration und Vorbild für die Wäller Christen: „Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist“, zitiert ihn Pfarrer Oliver Sigle. „Es ist unser Ziel, die Erinnerung an Bonhoeffers selbstloses Handeln und an seine äußerst aktuelle Theologie wachzuhalten.“

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Dekan Axel Wengenroth segnet das Pastorenehepaar Katrin und Michael Kleck sowie die Pfarrer Oliver Sigle und Stefan Thomanek (von links) für ihren Dienst in der neu gegründeten Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde.

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Pfarrer Stefan Thomanek und sein Kollege Oliver Sigle segnen den neuen Kirchenvorstand der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde. - Fotos: Peter Bongard

Während des ersten gemeinsamen Gottesdienstes in Maxsain geht es tatsächlich oft um Ziele und Visionen – trotz oder gerade wegen der Herausforderungen, mit denen sich die großen Kirchen zurzeit konfrontiert sehen. Die vielen Besucherinnen und Besucher – darunter Vertreter der Kommunen sowie Ihre Durchlaucht Sophie Charlotte Fürstin zu Wied und Seine Durchlaucht Maximilian Fürst zu Wied – erleben vier Gemeinden, die den Zusammenschluss kreativ gestalten und ihren Auftrag ernst nehmen. Denn letztlich geht es genau darum: den Auftrag, den Jesus Christus seinen Jüngerinnen und Jüngern gibt, treu zu erfüllen, sagt Dekan Axel Wengenroth in seiner Predigt: „Unsere Vision von Kirche ist die des erlösten Gottesvolks, das einst den Lob seines Gottes singt. Wie dieses Ziel erreicht wird, liegt in der Verantwortung Jesu Christi, denn er ist der Herr der Kirche. Das ist eine Erleichterung: Es ist nicht unsere Aufgabe, die Kirche zu retten, sondern seine. Wir bleiben bei unserem Auftrag, den er den Jüngerinnen und Jüngern gegeben hat: zu taufen, das Evangelium in Wort und Tat zu verkündigen und uns auf Gott zu verlassen.“

Die Kirche, so glaubt Wengenroth, ist immer zu reformieren – auch wenn das bedeutet, dass man sich von alten Dingen trennen muss, um Raum für Neues zu schaffen. „Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde ist eine Gemeinde auf dem Weg – und sie bleibt es auch. Dafür gebe Gott seinen Segen.“

Gesegnet haben Axel Wengenroth sowie die Pfarrer Stefan Thomanek und Oliver Sigle auch die Mitglieder des Kirchenvorstands sowie die Familie Kleck: Katrin und Michael Kleck leiten seit Jahren die Andreasgemeinde Herschbach, die als sogenanntes Gemeindepflanzungsprojekt entstanden und somit einzigartig in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ist. Künftig ist auch die Andreaskirche Teil der Bonhoeffer-Gemeinde – einer Gesamtkirchengemeinde, die ausgesprochen facettenreich ist: In ihr sollen sich traditionell-volkskirchlich geprägte Menschen ebenso willkommen fühlen wie diejenigen, denen die Spiritualität besonders wichtig ist. „Kirche war und ist eben eine Begegnungsstätte, und der Gottesdienst eine Feierstunde“, bringt es der Maxsainer Ortsbürgermeister Andre Philippi stellvertretend für seine anwesenden Amtskollegen auf den Punkt. „Diese Möglichkeit der Begegnung an einem Ort des Glaubens gilt es zu erhalten – gerade in einer sich veränderten Gesellschaft und in einer schnelllebigen Zeit wie dieser.“ (bon)