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Ökumenische Waldandacht in Ransbach-Baumbach

Mut und Vertrauen in Kathedrale aus Bäumen gestärktWaldandacht2 v1

Anlässlich des von den großen Kirchen begangenen Ökumenischen Schöpfungstages fand im Wald bei der Jagdhütte nahe Ransbach unweit des Köppels die diesjährige Ökumenische Waldandacht statt. Pfarrer Carsten Schmitt aus der Evangelischen Kirchengemeinde Ransbach-Baumbach-Hilgert sowie sein katholischer Amtskollege Markus Seibel freuten sich über die dritte Auflage des, von Förster Carsten Frenzel

(Forstamt Rennerod) und der Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung des Evangelischen Dekanats Westerwald, Nadine Bongard, angestoßenen Zusammenkommens in der „natürlichen Kathedrale“, dem Wald.

So folgten neben dem Neuhäuseler Forstamtsleiter Friedbert Ritter rund fünfundzwanzig Gläubige und Waldliebhaberinnen dem Aufruf, im Wald innezuhalten, Dankbarkeit für dieses Naturgeschenk auszudrücken, aber auch Gott um Beistand in den Herausforderungen zu bitten, vor die uns die menschengemachte Erderwärmung mit ihren Auswirkungen stellt.

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Carsten Frenzel und Nadine Bongard im Interview über den Zustand des Waldes. Foto: Ronja Zierold

Carsten Frenzel gab im Interview mit Nadine Bongard Einblick in den diesjährigen Zustand von Bäumen, Boden und Grundwasser: „Von Erholung und Entwarnung kann keine Rede sein – die Trockenheit hat sich in diesem Jahr fortgesetzt.“ Auf die Frage, was es denn brauche um sich der Klimakrise entgegenzustellen, hat der Förster den Rat: „Mehr Mut! Mut, die Dinge anders zu denken und zu tun als bisher, Mut, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden und die Konzentration auf Wesentliches als Gewinn betrachten!“

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Pfarrer Carsten Schmitt predigt in einer „Kathedrale unter Bäumen“. Foto: Landesforsten RLP/ Carsten Frenzel

Der katholische Diakon Markus Seibel zitierte aus der richtungsweisenden Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus, in der im Jahr 2015 von oberster kirchlicher Stelle zum weltweiten Umdenken in Sachen Umwelt- und Klimasschutz und zur gerechten Verteilung der natürlichen Ressourcen aufgerufen wurde. Pfarrer Schmitt machte den Versammelten mit viel Tiefgang ebenfalls Mut: nämlich Mut, zu erkennen, dass Gott uns nicht mit der uns übertragenen Verantwortung für die Schöpfung alleine lässt, sondern stets an unserer Seite ist und uns die schwere Last tragen hilft.

Ebenfalls Hoffnung und Zuversicht verbreitete das Quintett „Frechblech“ um Dekanatskantor Jens Schawaller mit einem gekonnt geblasenen Potpourri aus Kirchenliedern wie „Geh aus mein Herz und suche Freud“ als auch klassischen Werken und einigen beschwingten Beatles-Melodien.

Bei sommerlichem Wetter - mit der Hoffnung auf mehr Regen für den Wald - verabredeten sich die Organisatoren bereits zur Fortführung der Tradition im nächsten Jahr. Dann soll die Ökumenische Waldandacht wieder im Ransbacher Wald stattfinden, und zwar am Sonntag, den 3. September 2023 um 17 Uhr, so Gott will.