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Good Company: Gänsehaut in der Alten Schmiede in Enspel

Reichlich Beifall - Die Zuhörerschaft freute sich über zwei Zugaben

Die Besetzung von Good Company ließ es im Vorfeld erahnen, dass es sich lohnen würde, den Donnerstagabend in der gut geheizten Alten Schmiede im Stöffel zu verbringen. Was geboten wurde, waren zwei Stunden gut austarierter Akustik-Folk mit frischem Touch, in einer sehr professionellen Art und Weise präsentiert. Ulli Altrichter sorgte mit einem gechillten Bass und dem Mischpult an der Seite für einen

reibungslosen Ablauf.

Mit den zwei starken Stimmen von Udo Lietz und Larry Blattermann ist Abwechslung gegeben, und es fällt auf, wie gut beide Stimmen trotz der Unterschiedlichkeit zusammenwirken. Im ersten Teil des Konzertes wechselten sich bekannte Stücke wie „Gentle on my mind“ von John Hartford oder Bob Dylans „If I were a carpenter“ mit irischen Folk Songs ab. Mit der „Rose of Alabama“ ging es dann weit zurück in die 1860er-Jahre, und auch irische Folkstücke bekam man zu Gehör.

Das Spiel von Günter Weigel auf Banjo, Mandoline und den zwei Gitarren ist gekonnt und die Interpretation von „Ride on“ mit seinem Gesang und den beiden anderen Stimmen im Chor war ein Highlight des Abends. Im Konzertteil nach der Pause versammelte sich dann ein interessantes Portfolio: Das durch George Clooney bekannte „I´m a man of constant sorrow“, Kris Kristofferson´s “Sunday morning”, und Tom Waits “The heart of saturday night”.

Es war eine leicht ironische Zielsetzung der Band, aufgrund des fortgeschrittenen Alters möglichst wenig zu eskalieren, doch als Bob Segers „Turn the page“ erklang - in der Akustikversion gesungen von Udo Lietz - gab es da kein Halten mehr. Gänsehautmoment. Die Zuhörerschaft bekam zwei Zugaben, mit „Sweet home Alabama“ ebenfalls eskalationstauglich. Einziger Wermutstropfen war die vollständige Abwesenheit von Stücken bekannter weiblicher Folksängerinnen.

Der Abend endete mit Standing Ovation, und das heißt was im Westerwald. Für alle, die es verpasst haben, bei der nächsten Gelegenheit sollte man hingehen, auch weil die Band nicht jünger wird. (Text: Gabriele Held, Foto: Martin Rudolph)