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39-jährige Betroffene aus Elz möchte im Landkreis eine Selbsthilfegruppe für Schilddrüsenerkrankte gründen

Mit der Selbsthilfekontaktstelle kann für Fragen und Anmeldungen Kontakt aufgenommen werden

Eine 39-jährige Betroffene aus Elz möchte für den Landkreis Limburg-Weilburg eine Selbsthilfegruppe für Schilddrüsenerkrankte gründen und sucht weitere interessierte Betroffene aus der Region. Diese können sich gerne bei Michelle Bautz von der Selbsthilfekontaktstelle der Kreisverwaltung melden. Diese notiert sich Ihre Kontaktdaten und informiert Sie dann rechtzeitig, wenn nach den Sommerferien das erste Treffen stattfindet. Die Initiatorin der Gruppe leidet selbst unter Hashimoto-Thyreoiditis. Bei dieser Variante der Erkrankung ist die Schilddrüse chronisch entzündet. Die Ursache ist eine Autoimmunreaktion. Sie führt oft dazu, dass die Drüse nicht mehr ausreichend Hormone produziert. Zu Beginn der Erkrankung ist jedoch durch die Entzündung vorübergehend sogar eine Schilddrüsenüberfunktion möglich.
Die Elzerin findet eine Selbsthilfegruppe am persönlichsten, um sich auszutauschen. Sich über das Internet Tipps für den Umgang mit der Erkrankung zu holen, ist für sie nicht dasselbe, wie beim direkten Treffen mit anderen Erkrankten ins Gespräch und in den Erfahrungsaustausch zu kommen. Die Gruppe soll sich, wie die 39-Jährige sagt, nicht nur aus Betroffenen der Hashimoto-Thyreodiitis zusammensetzen, sondern aus allen interessierten Menschen aus dem Landkreis Limburg-Weilburg und dem Umland, die an einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse leiden. Bisher haben sich schon einige Personen für die Gruppe angemeldet.
Die Schilddrüsenerkrankte berichtet, sie würde gerne mit anderen darüber sprechen, was bei ihnen einen Krankheitsschub auslöst und wie sie mit den Symptomen umgehen. Es kann darüber gesprochen werden, welche Ernährungsumstellung möglicherweise zu einer Verbesserung der Lage geführt hat und welche Therapieformen schon erfolgreich oder weniger erfolgreich durchgeführt wurden. Bei der Betroffenen aus Elz ist die Erkrankung vermutlich durch Stress entstanden. Mehrere Jahre wurde aber, wie sie sagt, vom Hausarzt und von Fachärzten ihre Schilddrüsenerkrankung nicht festgestellt. „Leider wurden bei mir bis dahin immer nur die Symptome behandelt, aber nicht erkannt, was ihr Auslöser ist“, bedauert die 39-Jährige.
Erst ein auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisierter Internist habe dann herausgefunden, dass eine Schilddrüsenerkrankung hinter all ihren Problemen steckt, so die Erkrankte. Sie leide unter Herzrasen, Haarausfall und Bauchschmerzen. Was bei der Hashimoto-Variante laut der Elzerin ebenfalls als Begleit- oder Folgeerscheinungen auftreten können, sind eine Lactose- und Gluten-Unverträglichkeit, Diabetes und Depressionen.
Das Problem mit der Hashimoto-Variante der Schilddrüsenerkrankung ist, dass die Zellen des Organs im Körper als fremde Zellen wahrgenommen und zerstört werden, eine chronische Entzündung entsteht. Durch Medikamente hat die Elzerin ihr Problem aber aktuell gut im Griff und hofft, dass ihre Schilddrüse weiter ihre Funktion wahrnimmt. Sie soll möglichst nicht irgendwann so kaputt sein, dass sie ganz entfernt werden muss. Von daher bleibt es Ziel der Betroffenen, mit Hilfe der Ärzte und Medikamente die Krankheit in Schach zu halten. „Wenn ein neuer Schub kommt, muss ich mir wieder Blut abnehmen und die Medikamente anpassen lassen“, berichtet die Elzerin. Sie hat gelernt, auf ihren Körper zu hören und sensibel mit ihm umzugehen. Derzeit geht es ihr überwiegend gut, aber wann wieder ein Schub komme, bleibe unberechenbar.

Die Selbsthilfekontaktstelle für Fragen und Anmeldungen zur Gruppe ist unter E-Mail selbsthilfe(at)limburg-weilburg.de und telefonisch unter 06431 296-635 oder 0160 90714155 zu erreichen und das montags von 8 bis 13 Uhr, dienstags, mittwochs & donnerstags von 8 bis 14:30 Uhr sowie freitags von 8 bis 13 Uhr.