„Nacht der Technik“ überzeugt als innovativer Publikumsmagnet
Großveranstaltung der Handwerkskammer Koblenz fasziniert mehr als 10.000 Menschen – Mix aus Wissenschaft, Handwerk, Unterhaltung und Technologie bewährt sich als einzigartiges Konzept
Die Faszination an der „Nacht der Technik“ ist ganz offensichtlich während der coronabedingten Zwangspause noch gewachsen. Schon bevor die Großveranstaltung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz am Samstag um 14 Uhr offiziell startete, strömten wissbegierige Gäste in die Koblenzer Ausbildungszentren der HwK. Bereits der erste Shuttlebus vom Koblenzer Hauptbahnhof aus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Menschen
kamen mit Kinderwagen, Rollatoren, als Familien, einzeln oder als Studentengruppen auf das weitläufige Gelände. Gleich auf den Außenflächen begann für sie das typische Erlebnis „Nacht der Technik“: Auf einer Hebebühne in den Himmel schweben, einen kleinen Lastkran steuern oder Parcours fahren im kleinen Baustellenfahrzeug – die „Nacht der Technik“ bot alle paar Meter Handwerk und Technologie zum Mitmachen.
Das kam hervorragend an bei den Besuchern. Manche hatten sich akribisch vorbereitet, konkrete Vorträge, Shows oder Aktionen als persönlichen Ablaufplan zusammengestellt. Die meisten allerdings ließen sich bewusst treiben. In den modernen Gebäuden warteten alle paar Meter Türen zu großräumigen Hallen, in denen normalerweise Auszubildende zu Tischlern, Kfz-Mechatronikern oder Maurern ausgebildet werden. Jetzt präsentierten sich die Räume als faszinierende Welt der Unterhaltung und Information, in die die Gäste fasziniert eintauchten.
Volles Haus bei der Handwerkskammer Koblenz: Zur 15. „Nacht der Technik“ kamen mehr als 10.000 Besucher in die Ausbildungszentren der Handwerkskammer Koblenz. - Foto: Klaus Herzmann
„Diese Besuchermassen waren beeindruckend. Wir waren sehr gespannt und freuen uns, dass das Interesse auch nach der Corona-Pause so enorm ist. Die große Resonanz zeigt, dass wir auch zur 15. Auflage unserer Großveranstaltung mit dem Konzept voll ins Schwarze getroffen“, freuten sich HwK-Präsident Kurt Krautscheid und Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich. Gleichzeitig war es beiden wichtig, das gesamte Team der HwK Koblenz zu loben, das seit Monaten eine Großveranstaltung der Superlative mit mehr als 80 Vorträgen und 130 Ausstellern auf die Beine gestellt hatte.
Das Handwerk spielte eine zentrale Rolle bei der „Nacht der Technik“ und präsentierte sich als moderner, innovativer Wirtschaftsbereich. Schon die jüngsten Besucher legten dabei gern selbst Hand an. - Foto: Klaus Herzmann
Unter den Tausenden Besuchern begrüßte die HwK-Spitze unter anderem die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt sowie die Landtagsabgeordneten Peter Moskopp, Anette Moesta und Dr. Anna Köbberling. Daniela Schmitt, die sich viel Zeit für einen Rundgang nahm und dabei unter anderem per VR-Brille gekonnt eigene Mal- und Lackierversuche startete, war begeistert: „Die Nacht der Technik ist ein ausgezeichnetes Format und macht Innovation erlebbar. Sie zeigt die Vielfalt der aktuellen Entwicklungen. Das ist eine hervorragende Möglichkeit, Werbung fürs Handwerk und eine Ausbildung zu machen! Ich mache mich gerne dafür stark, denn die Azubis von heute sind die Fachkräfte und Unternehmer von morgen.“ Das hörte HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich gern: „Genau das wollen wir hier machen: Wir wollen den Menschen zeigen, was Handwerk kann!“ und Peter Moskopp (CDU) ergänzte: „Es ist so wichtig, die Möglichkeiten der Weiterbildung greifbar zu machen. Ich bin sehr froh, dass hier ein so breitgefächerter Austausch möglich ist“.
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt freute sich, dass das einzigartige Veranstaltungsformat auf so große Resonanz stieß und beste Werbung für das Handwerk machte. Zusammen mit (von rechts) Peter Eich, Leiter der HwK-Ausbildungszentren, HwK-Präsident Kurt Krautscheid, HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich und den HwK-Vizepräsidenten Mark Scherhag sowie Joachim Noll beobachtete sie Roboterhund Spot, der Baustellen vermessen und dokumentieren kann. - Foto: Michael Jordan
Für die Verbände und Unternehmen als Aussteller war die Veranstaltung ein großer Erfolg, denn der Besucherstrom riss bis in die Nacht nicht ab. Besonders beliebt waren Mitmachstationen. Die Unternehmen ließen die neugierigen Besucher gern Hand anlegen und ausprobieren, wie technologische Innovationen helfen, Abläufe virtuell und punktgenau zu üben und auszuführen, aber auch gesundheitliche Belastungen zu minimieren. Da wurde gebaggert, genäht, virtuell geschweißt, neue Frisuren ausprobiert oder im mobilen Escape Room ein Staudamm gerettet.
Das Erfolgskonzept aus Information, Mitmachstationen, Wissenschaft, Forschung und Unterhaltung ging voll auf. Im Mittelpunkt stand dabei auch das diesjährige Leitthema „Unter Universum“ mit vielen galaktischen Informationen.- Foto: Michael Jordan
Ein weiterer Publikumsmagnet war das Unterhaltungsprogramm, das gespickt war mit Wissenschaft, Experimenten und Humor. Mehrere Shows luden ein, so bei den „Physikanten“, Christoph Biemann von der „Sendung mit der Maus“ oder Wissenschaftsjournalist Jean Pütz. Abgerundet wurde die „Nacht der Technik“ durch spannende Vorträge fürs Fachpublikum oder wissenschaftlich interessierte Laien. Dabei stand auch das diesjährige Leitthema „Unser Universum“ im Fokus. Gut verständliche Informationen zum Kosmos und fernen Galaxien lockten kleine wie große Weltall-Fans. Besucher Marc Ringelstein, der mit seiner Familie aus dem 70 Kilometer entfernten Katzenelnbogen angereist war, sprach für viele Gäste: „Ich war überwältigt von der Vielfalt der Aussteller – so viele engagierte Leute! Und die Vorträge waren auch für junge Menschen interessant, die sich technisch orientieren.“ Die 15-jährige Kim Viktoria fand es überraschend „dass im Handwerk schon so viel Robotik und künstliche Intelligenz zum Alltag gehört. Ich finde es toll, dass man hier so viele Ausbildungsberufe ausprobieren kann.“
Am Ende einer langen „Nacht der Technik“ gingen mehr als 10.000 Besucher zufrieden und voller neuer Eindrücke nachhause. Das Organisationsteam der HwK ist sehr zufrieden: „Unsere ,Nacht der Technik‘ ist die beste Werbung für unsere mehr als 120 Handwerksberufe, die sich hier ausgezeichnet präsentiert haben“, betonen Ralf Hellrich und Kurt Krautscheid. Sie freuen sich schon jetzt darauf, auch 2024 technische Innovation und Handwerk als Einheit zu präsentieren und die Ausbildungszentren der HwK in eine Veranstaltungsbühne zu verwandeln. Der Termin steht bereits fest: Die 16. Nacht der Technik sorgt am 9. November 2024 erneut für Spaß, Staunen sowie Wissenschaft zum Anfassen. Eine Kombination, die es in diesem „Techniknacht“-Format bundesweit nur in Koblenz gibt.