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Förderverein der Liebfrauenkirche feierte 25-jähriges Jubiläum

Mitglieder engagieren sich für die Westerburger WallfahrtskircheWbg. Liebfrauenkirche 25 Jahre Foerderverein 06 2024.01 v1

Mit einem ökumenischen Gottesdienst feierte der Verein der Freunde und Förderer der Liebfrauenkirche Westerburg sein 25-jähriges Bestehen. Gestaltet wurde der Gottesdienst von Pfarrer Ralf Hufsky, Pfarrer Maic Zimmermann und Vikarin Friederike Zeiler. Das Jubiläum sei mit einer Silberhochzeit zu vergleichen, merkte Pfarrer Hufsky in seiner Predigt an. Der Verein mit seinem Gründer

Gerhard Krempel habe die Kirche vor einem Verkauf an eine nichtchristliche Religionsgemeinschaft gerettet und eine zeitgemäß Sanierung - auch im Umfeld der Kirche - gestaltet.

Das 25-jährige Jubiläum des rührigen Westerburger Vereins nahm auch Stadtbürgermeister Janick Pape zum Anlass, seine besonderen Glückwünsche auszusprechen. Der gemeinsame Festgottesdienst sei ein Zeichen der gelebten Ökumene, so der Stadtchef.

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Die Liebfrauenkirche sei ein schönes Gotteshaus mit einer bewegten Geschichte und das über Jahrhunderte. Es biete der gesamten christliche Gemeinde ein Heim und stehe jedem offen. „Und das ist wichtig in der heutigen Zeit, denn wir sind mitten im Strukturwandel der großen, aber auch der kleinen Kirchen in unserem Land“, stellte Pape fest. Weniger Gemeindemitglieder bedeuten einen Rückzug aus der Fläche, der Gebäudebestand der Kirchen werde abgebaut, was mit viel Erinnerung und Emotion besetzt sei und die Suche nach neuen Nutzungen für diese doch sehr besonderen Immobilien sei auch nicht wirklich einfach.

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Stadtbürgermeister Janick Pape (rechts) gratulierte dem Vereinsvorsitzenden Bernhard Kaesberger (links) und dem Ehrenvorsitzenden Gerhard Krempel (Mitte) zum 25-jährigen Jubiläums des Vereins der Freunde und Förderer der Liebfrauenkirche Westerburg und überreichte eine Urkunde.

Gelebte Ökumene und kultureller Treffpunkt
„Umso glücklicher können wir hier auf dem Reichenstein sein, dass sich vor gut einem viertel Jahrhundert eine Gruppe katholischer Christen ungehorsam gegenüber den Plänen ihres Bischofs gezeigt hat und sich mit Vehemenz und Westerwälder Basaltschädel gegen die seinerzeitigen Verkaufspläne gestellt hat“, betonte der Stadtbürgermeister und führte fort: „Die Entwicklungen, die bis heute andauern, sind ein Segen für dieses Haus und unsere Stadt. Wir sind froh, dass dieses neugotische Kleinod als spiritueller Ort und als Begegnungsraum bewahrt werden konnte und dafür möchte ich mich persönlich und natürlich auch im Namen der Stadt Westerburg recht herzlich beim Verein der Förderer und Freunde der Liebfrauenkirche bedanken“, sprach er insbesondere den Vereinsvorsitzenden Bernhard Kaesberger und den Ehrenvorsitzenden Gerhard Krempel an.

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Krempel war es seinerzeit, der mit vielen gleich gesinnten evangelischen und katholischen Christen den Verein gründete. Nahezu 25 Jahre Jahre führte er mit Unterstützung seiner Ehefrau Ingrid den Verein als überaus engagierter Vorsitzender an. Noch heute ist ihm als Ehrenvorsitzender sehr dran gelegen, dass die Liebfrauenkirche erhalten bleibt, immer wieder Renovierungsmaßnahmen durchgeführt werden und mehrmals im Jahr kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

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„Wenn wir heute die Kirche und ihr Umfeld betrachten, hätten wir uns das vor 25 nicht träumen lassen. Die Liebfrauenkirche lag etwas im „Dornröschenschlaf“. Viele Aktivitäten waren eingeschlafen. Damals hatte das Bistum Limburg die Absicht, die Kirche samt Umgebung für rund 10 Millionen Euro an eine muslimische Gemeinde zu verkaufen. Gerhard Krempel, der an der Liebfrauenkirche geboren wurde, suchte das Gespräch mit dem damaligen Bischof Kamphaus und konnte schließlich den Verkauf verhindern.

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Rückblick
Die Kirche wurde aus Ruinen 1899 unter großen Opfern der Menschen - Hand- und Spanndienste und Spenden mit Unterstützung der auf dem Schloss Westerburg lebenden Gräfin Serafine - mit großer Unterstützung des damaligen Pfarrers Buus von Schönberg-Möllingen wieder aufgebaut. Im Jahr 1945, kurz vor Kriegsende zerstörte ein Bombenangriff nahe der Liebfrauenkirche alle Fenster auf der Südseite, im Chor und Kirchenschiff der Liebfrauenkirche zerstört. Dank den Fördervereins konnte im September 2016 die Einweihung der neu gestalteten Glasfenster gefeiert werden. Die Sanierung von Heizung und Elektrik folgten.

„Es ist uns gelungen, eine Wiederbelebung der Liebfrauenkirche und eine Gestaltung als geistlicher und kultureller Mittelpunkt im Westerwald zu erreichen“, freut sich Krempel. Es sind nicht nur katholische Besucher, sondern Angehörige aller religiösen Überzeugungen, die in der stimmungsvollen Stille dieser Kirche gerne meditieren und das Gespräch mit Gott suchen. Überdies finden hier Konzerte mit hochkarätigen Chören und Musikgruppen statt sowie eine Vielzahl an Hochzeits- und Taufgottesdiensten.

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Der Ehrenvorsitzende Gerhard Krempel erhielt vom Vereinsvorstand als Zeichen des Dankes einen Präsentkorb. Im Namen des Vereins lud der stellvertretende Vorsitzende Hans Helmut Strüder zu einem Umtrunk mit Imbiss ein.

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An der Orgel spielte Lars Hastrich und im Anschluss die Band „Some Songs“.

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Beim gemütlichen Beisammensein mit allen Teilnehmern auf dem vorbereiteten Kirchplateau versicherte der Ehrenvorsitzende Krempel bei sommerlichem Wolkenhimmel: „25 Jahre – wir machen weiter!“.